Bio-Weine - Teil 2: Zertifikate und Fazit

Bio-Weine - Teil 2: Zertifikate und Fazit

VERSCHIEDNE LABELS / ZERTIFIKATE

In meinem letzten Blogbeitrag habe ich erläutert, was es mit den Biolabel auf sich hat und inwiefern sie einen positiven Beitrag zu mehr Transparenz leisten können. In diesem Beitrag gehen wir noch etwas mehr ins Detail. Ich stelle Ihnen drei spannende Labels vor, mit denen auch einige unsere Weine zertifiziert sind. Im Anschluss gibt es mein Résumé zum Thema Bio-Weine.
Viel Freude beim Lesen!


TERRA VITIS
Es gibt verschiedene Labels wie Terra Vitis, das in Fankreich sehr häufig anzutreffen ist. Es entspricht nicht ganz dem Biolabel, viele kleine Produzenten machen aber bereits unter Terra Vitis mehr, als dies unter dem Biozertifikat nötig wäre. Einer der grössten Unterschiede dürfte sein, dass Terra Vitis erlaubt, wenn es vom Label ausgesehen absolut notwendig ist, in kleinem Masse Produkte einzusetzen, die beim Biolabel nicht eingesetzt werden dürfen. Vor dem Einsatz dieser Produkte muss der Winzer allerdings bei Terra Vitis einen Antrag stellen, ein Mitarbeiter vom Label überprüft die Situation und gibt vor, was und wieviel der Winzer spritzen darf. Dies kommt meistens dann zum Zug, wenn der Winzer aufgrund von schlechten Wetterverhältnissen sehr häufig spritzen müsste (zwar biologische Mittel, aber eben sehr viel, denn diese werden mit dem Regen abgewaschen, gehen aber trotzdem in den Boden) oder wenn eine Missernte in einem sehr schlechten Jahr bevorsteht. Was da gesünder und ökologischer ist, ob Terra Vitis oder Bio? Diese Frage führt zu unendlichen Diskussionen….

ER – Lurton – Private Labels
François Lurton ist einer der bekanntesten Winemaker der Welt. Er hat für seine Unternehmen ein eigenes Label kreiert. Er erklärt, für ihn sei das Biozertifikat unlogisch und nicht zu Ende gedacht. Er sei unter dem Biolabel verpflichtet, dies und jenes zu spritzen, dürfe den ältesten Traktor benutzen, die älteste Kelleranlage (die Energie ohne Ende verbraucht); das Papier fürs Büro dürfe er aus unökologischen Quellen beziehen und seine Mitarbeiter dürfen einen Anfahrtsweg von mehreren hundert Kilometern haben. Dies sei für ihn so unlogisch, dass er das Beste vom Biolabel übernommen habe, dieses aber um viele Details, wovon ich oben einige nannte, ergänzt habe.

Haute Valeur Environnementale
Dies ist ein neues Label, das dem Konsumenten die Übersicht über den oben beschriebenen Dschungel vereinfachen will. Es gibt bei diesem Label 3 Stufen: HVE1, HVE2 und HVE3. Die Stufe eins ist der Einstieg in dieses anspruchsvolle Label, mit dem Ziel, weiter in Richtung Level 2 und dann 3 zu gehen. Die Stufe drei ist dann umfassender als das Biolabel. Das heisst, bei der Stufe drei werden sogar Restprodukte, wie zum Beispiel das Abwasser einer speziellen Behandlung unterzogen, auf die Abgase, etc. geachtet, damit alles naturnah ist. Dies ist aus meiner Sicht momentan das zuverlässigste Label, aber leider zurzeit nur in Frankreich. Es ist aber auch noch neu. Warten wir ab, bis sich die ganz Grossen mit sehr viel Geld zertifizieren lassen möchten. Mal sehen, ob dieses Label dem Druck dann standhält und keine Spezialregelungen erlässt. Im Moment kann ich Ihnen dieses Label nur empfehlen.

Fazit
Es ist fast unmöglich, sich als Konsument in diesem teilweise absichtlich generierten Wirrwarr auszukennen. Es ist vielfach das Geld, das dirigiert, und nicht die Ökologie.
Am Schluss bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als die Weine bei Produzenten zu kaufen, deren Einstellung und Arbeitsweise Sie kennen; oder Sie haben einen Weinhändler, der seinen Job gewissenhaft und seriös macht. Tendenziell ist man bei kleineren Produzenten besser bedient, wenn es um gesunde Produkte geht. Wie bei allen Lebensmitteln spielt eben auch der gesunde Menschenverstand eine entscheidende Rolle. Wenn ein Winzer, der nicht offiziell unter dem Biolabel produziert, aber viel weiter geht, als es das Label verlangen würde, keltert er mit Sicherheit die viel besseren Bio-Weine als ein Industriebetrieb, der zwar zertifiziert ist, aber Riesenmengen herstellt und die Trauben überall zusammenkauft.
 
Eines kann ich Ihnen versichern: Seit Beginn unserer Geschäftstätigkeit achte ich sehr, sehr, stark darauf, welche Weine wie hergestellt werden. Sie finden bei uns ausschliesslich naturnah hergestellte Weine, ohne dass es Einbussen beim Geschmack gibt. Wenn Sie diese Thematik speziell interessiert und Sie auf der Suche nach den biologischsten Weinen in unserem Sortiment sind, melden Sie sich ungeniert bei uns. Wir erörtern gerne zusammen mit Ihnen, welches Produkt ganz genau Ihren Anforderungen an «biologisch», «gesund» und «gutschmeckend» entspricht!  

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